Nachhaltige Frauenhygiene
bedeutet, bei Produkten, auf deren Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt zu achten. Dies betrifft insbesondere die Materialien und Inhaltsstoffe, den Anbau der Rohstoffe sowie die Entsorgung und den Abbau der Produkte. Die Problematik konventioneller Hygieneartikel bei Tampons und Binden bestehen in der Regel aus einem Mix aus gebleichter und gepresster Zellulose, umhüllt von einer Kunststoffschicht.
Letztere wird dabei immer wieder in Zusammenhang mit Hautreizungen und Infektionen im Intimbereich gebracht. Außerdem sind aus gesundheitlicher Sicht die schädlichen Substanzen bedenklich, die bereits in konventionellen Produkten gefunden wurden, wie z.B. Dioxin oder Formaldehyd. So hat „Öko-Test“ 2008 bei einem Test verschiedener Tamponmarken herausgefunden, dass von insgesamt 16 Marken 14 mit allergieauslösenden halogenorganischen Verbindungen versetzt sind, die als Rückstände des Bleichprozesses gelten.
Bei Bleichprozessen mit Chlor wird zudem das als „Ultragift“ bezeichnete Dioxin freigesetzt. Dieser chemische Stoff kann übrigens in Verbindung mit Krebserkrankungen oder Unfruchtbarkeit gebracht werden. Formaldehyd wurde in der Plastikverpackung von Tampons gefunden, Phthalate – also Weichmacher – in der Klebefolie von Slipeinlagen, ganz zu Schweigen von synthetischen Farb- und Duftstoffen.
Etwa 16.800 Binden oder Tampons verbraucht eine Frau durchschnittlich im Leben und erzeugt damit einen recht ordentlichen Müllberg. Es sei denn, sie entscheidet sich für ein wiederverwendbares Produkt wie z.B. für eine Menstrualkappe oder für waschbare Binden.
(Quelle: Utopia.de – „Binden & Tampons)
- 500 Jahre benötigt der Großteil konventioneller Tampons und Binden aufgrund von Plastikbestandteilen, um zu verrotten.
Nachhaltige Frauenhygiene revolutionieren
Über 80 Organisationen setzen unter dem Motto „Menstruation matters“ ein, das Schweigen beim Tabuthema Menstruation zu brechen und ein größeres Bewusstsein für die Bedeutung der Monatshygiene zu schaffen. Habt ihr gewusst, dass am 28. Mai der globale Menstrual Hygiene Day ist?
In Österreich ist die Erdbeerwoche Partner des Menstrual Hygiene Day
Die Erdbeerwoche setzt sich dafür ein, nachhaltige Frauenhygiene zu revolutionieren. Dafür wurde das Wiener Jungunternehmen vor Kurzem beim UT11 Startup Wettbewerb ausgezeichnet und ist aktuell für den Vienna Startup Award nominiert.
Was bedeutet „Erdbeerwoche“?
„Erdbeerwoche“ ist ein in Teilen Norddeutschlands umgangssprachlich gebräuchlicher Terminus für „Menstruation“. Die Erdbeerwoche hat diesen Begriff als Unternehmensnamen gewählt, weil er auf humorvolle Art die vielen Synonyme, die es für Menstruation gibt, symbolisiert und die alle nur dazu dienen, das Eindeutige zu verschleiern. Die Erdbeerwoche möchte dieses Tabu auf eine positive Weise thematisieren und Frauen dazu anregen, ihre Monatsblutung nicht lediglich als lästiges Übel zu betrachten.
Die Erdbeerwoche ist die erste Bewusstseinsplattform für nachhaltige Frauenhygiene im deutschsprachigen Raum und betreibt zusätzlich einen innovativen Onlineshop für gesunde und ökologische Monatshygiene wie Biotampons oder Biobinden von Organyc. Bisher konnte die Erdbeerwoche rund 500.000 konventionelle Tampons und Binden durch nachhaltige Alternativen ersetzen. Mit dem Kauf von nachhaltigen Hygieneprodukten können Frauen einen entscheidenden Einfluss auf ihre Gesundheit und auf das ökologische Gleichgewicht unseres Planeten nehmen.
Eine Umfrage im Jahr 2014 ergab, dass über 90% mit den Produkten aus 100% Biobaumwolle sehr zufrieden sind, insbesondere was die Qualität und Funktionalität anbelangt. Knapp 40% der befragten Frauen hatten nach dem Umstieg auf nachhaltige Monatshygiene keine gesundheitlichen Beschwerden wie Hautirritationen oder Infektionen mehr.
Gewöhnungsbedürftig waren alle Frauenhygiene-Artikel einmal, warum also nicht mal eine Menstruationskappe ausprobieren?
Wer seinen persönlichen Müllberg verkleinern möchte, sollte tatsächlich mit einem wiederverwendbaren Produkt (nachhaltige Frauenhygiene) die Probe auf Exempel starten. Ein Versuch macht auf jeden Fall schlauer.